Décryptage et Revalorisation de L'Art de L’Écu, de La Chevalerie et du Haut Langage Poétique en Héraldique. Courtoisie, Discipline, Raffinement de La Conscience, état de Vigilance et Intention d'Unicité en La Fraternité d'un Nouveau Monde !

samedi 7 janvier 2017

Poésie héraldique allemande - Sonnewalde

Blason de Sonnewalde (Brandebourg, Allemagne)

Im Blau eine große goldene Strahlensonne mit menschlichem Antlitz.

Sonne steht am Fensterhang und spricht:
« Warum leiht ihr mir ein Angesicht ?
Wärme bin ich, bin das Liebeslicht,
Eure schwachen Züge hab' ich nicht.

Schütt' ich in den Frühling meinen Brand,
Lodert euer kärglicher Verstand ;
Weisheit schreib' ich auf die Spittelwand,
Und mich irret keine Menschenhand.

Straßen tun dem Erdenleib Gewalt,
Staudamm gibt dem Wasser Ungestalt,
Feldluft wird in euren Kerkern alt ;
Schaut mich an : ich werde doch nicht kalt.

Ohne Lippen hab' ich Laut genug,
Ohne Fittich kenn' ich höchsten Flug ;
Schließt mich nicht in euren Maskenzug
Mit der Larve, die ich niemals trug ! »

Die da zögerten, als Sonne sprach,
Die sie hörten, denken lange nach.
Wie sie zürnend aufblinkt ob der Schmach !
Wird sie ahnden, was ein Kind verbrach ?

« Wenig hab' ich, aber alles hier,
Kreisel und ein hölzern kleines Tier.
Meiner Mutter Antlitz schenk' ich dir,
Liebe Sonne, willst du mehr von mir ? »

Eine Mutter redet in den Wind :
« Wissen wollt' ich dich und wurde blind,
Und so mal' ich, was ich niemals find',
Warm und gut und lieblich. Wie mein Kind. »

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